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A13 Sillbrücke

Mo., 01.02.2021

Große Felsblöcke werden von einer Brücke über die Sill geworfen - was steckt dahinter?

Die Autobahnbrücke der A13 über die Sill, Richtungsfahrbahn Innsbruck, soll abgetragen und durch einen Neubau ersetzt werden. Das zu untersuchende Szenario geht davon aus, dass die Fahrbahnplatte und die Stützen konventionell abgetragen werden und der verbleibende Hohlbogen gesprengt wird.

Die Erschütterungen durch die Sprengung selbst wurden bereits experimentell bestimmt und sind nicht Thema der gegenständlichen Untersuchung. Zu untersuchen ist der nachfolgende Kollaps des Bogens, dessen Aufschlagen am Talgrund sowie auf den Flanken und die daraus resultierenden Erschütterungen der benachbarten Brückenobjekte, die Brücke A13 Richtung Brenner sowie die Sonnenburgbrücke der ÖBB.

Gewählt wurde ein experimenteller Zugang, wobei drei definierte Fallgewichte (Steinblöcke, ca. 5t) von der A13-Brücke Richtung Brenner so abgeworfen wurden, dass sie am Talboden aufschlugen und mit ihrer bekannten kinetischen Energie eine definierte Erschütterung erzeugten. Es wurde sowohl ein Einschlag am blanken Felsen als auch einer auf der Schotterbank ausgeführt (orthographisch linkes, nördliches Ufer).

Die so punktuell erzeugten Erschütterungen wurden an den beiden betroffenen Brücken und einem Gittermast messtechnisch dokumentiert sowie die örtliche Ausbreitungscharakteristik entlang des orthographisch rechten Flussufers im Zuge des Experiments bestimmt.

A13 Sillbrücke

Anhand dieser Messdaten, Ausbreitungsgesetze, Energierelationen und Übertragungsfunktionen wurden die gemessenen Erschütterungssignale des punktuellen Einschlages des Fallgewichtes mit den, gemäß Sprengkonzept zu erwartenden Einschlägen (Betonteile max. 8m³, ca. 9,2t) mit deren Energie (Masse insgesamt 1470t, Fallhöhe max. 65m) und dem erwarteten zeitlichen Ablauf (entsprechend der Bogen- und Talgeometrie), zu einer linienförmigen Anregung zusammengesetzt und deren Auswirkung auf die zu untersuchenden Brücken ermittelt. Um die Bandbreite abschätzen zu können, wurden die unterschiedlichen Aufprallbedingungen (Fels, Schotter, Neigung) sowie die getroffenen Annahmen variiert.

Auftraggeber. ASFINAG

Projektleistung. Konzept, Versuchsplanung und -durchführung, Prognoserechnung, Gutachten

Beteiligtes CC. CC Geotechnik & Naturgefahren . CC EESD . CC Brückenbau . CC Akustik, Baudynamik, Bauphysik & Messtechnik