Sanierung des Glockenturms im Piaristenkollegium Krems
Der Glockenturm des Piaristenkollegiums in Krems, ein bedeutendes Bauwerk aus dem frühen 18. Jahrhundert, war dringend sanierungsbedürftig. Über die Jahre führten Wassereintritte zu erheblichen Schäden an der tragenden Holzkonstruktion, was eine Schiefstellung des Turms zur Folge hatte. Diese Schiefstellung beeinträchtigte nicht nur die Statik, sondern auch die angrenzende Fassadenstruktur, insbesondere das Gesimse und die aufwendig gestalteten Blätterkapitelle.
Schwerpunkte. Hochbau
Lage. Krems, Niederösterreich
Auftraggeber. Piaristenkollegium Krems
Beteiligte CCs. CC Hochbauplanung
FCP übernahm im Auftrag des Piaristenkollegiums Krems die Denkmalpflege. Eine sorgfältige Bestandsaufnahme bildete die Grundlage für die Restaurierungsarbeiten. Ein besonderer Fokus lag auf der dendrochronologischen Altersbestimmung der konstruktiven Holzelemente, um das genaue Alter der Bauteile zu bestimmen und eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die Sanierung zu schaffen.
Ziel der Maßnahmen war die Erhaltung der historischen Substanz sowie der behutsame Austausch irreparabel beschädigter Bauteile. Die neue Eindeckung des Turmhelms mit Kupferblech schützt die Konstruktion nachhaltig vor künftigen Witterungsschäden. Gleichzeitig wurden die stark beschädigten Gesimsteile und Blätterkapitelle von spezialisierten Restauratoren instandgesetzt, um die dekorativen Elemente in ihrer ursprünglichen Pracht zu bewahren.
Auch die Fassadenflächen wurden umfassend saniert: Nach einer gründlichen Reinigung und Befundung erfolgte die Instandsetzung des Putzes, bevor ein hochwertiger Fassadenanstrich mit Sumpfkalk aufgetragen wurde. Diese traditionelle Technik gewährleistet nicht nur eine optische Angleichung an das historische Erscheinungsbild, sondern auch eine nachhaltige Atmungsaktivität der Fassadenstruktur.
Durch die enge Abstimmung mit den Behörden und den Einsatz modernster Techniken konnte der Glockenturm in seiner historischen Anmutung erhalten und gleichzeitig für die Zukunft gesichert werden. Die Sanierung ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Tradition und Innovation Hand in Hand gehen, um wertvolle Kulturgüter zu bewahren.